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29 Juni 2024

Gaesterkord am Rheinfall

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SN vom 29. Juni, 2024

Schaffhauser Nachrichten vom 29. Juni 2024
 Rund 900 Kubikmeter Wasser pro Sekunde donnern seit Anfang Juni
 den Rheinfall hinunter. Zum letzten Mal so beeindruckend waren die
 Wassermassen 2016. Diesen Anblick wollen sich viele Touristen nicht
 entgehen lassen. Die Schifffahrt profitiert vom Ausnahmezustand jedoch
 nicht.
 
 Der Bootsführer fährt noch etwas näher an den
 Rheinfall. Das Wasser wird unruhiger. Das Donnern lauter. Die Gischt
 spritzt in die Gesichter der Fahrgäste und auf die gezückten
 Handys. Wer in diesen Tagen eine Schifffahrt im Rheinfallbecken
 unternimmt, der erlebt ein bisschen Nervenkitzel. Grund ist das anhaltende
 Hochwasser. Dieses dürfte auch für das hohe Besucheraufkommen
 am Rheinfall mitverantwortlich sein.
 
 Der Schaffhauser Kantonsingenieur Dino Giuliani rechnet in diesem Jahr
 sogar mit einem neuen Rekord. "2024 könnte die Besucherzahl durchaus
 bei gegen 1, 1 Millionen Gäste zu liegen kommen", sagt er. Der
 Kanton schätzt das Aufkommen mittels registrierter Fahrzeuge
 auf den Parkplätzen. Gemäss Giuliani übertreffen die
 aktuellen Zahlen vom Juni jene des Vorjahres. Der Mai war noch besser
 frequentiert. "Insgesamt werden wir im ersten Semester 2024 gegenüber
 dem Vorjahr fast 20 Prozent mehr Gäste haben", sagt er. "So sind in
 diesem Jahr auf Schaffhauser Seite bereits 550'000 Gäste mit dem
 Auto und dem Car angereist. 2023 waren es per Ende Juni rund 465'000
 Gäste."  Seit vier Wochen keine Felsenfahrt
 
 Beim Bootsunternehmen Rhyfall Mändli sind indes keine Rekorde
 zu verzeichnen. Denn die bekannteste und spektakulärste Fahrt im
 Rheinfallbecken - jene zum Felsen - wurde aus Sicherheitsgründen
 eingestellt. Das ist im ersten Moment nichts Aussergewöhnliches und
 passiert alle zwei, drei Jahre. Allerdings hält der Unterbruch meist
 nur kurz an. Das ist in diesem Jahr anders. "Wir können nun seit fast
 vier Wochen unser Topprodukt nicht anbieten", sagt Thomas Mändli,
 Geschäftsführer des Schifffahrtsbetriebs.
 
 Nur während des Hochwassers 2016 und während des
 Rekordhochwassers von 1999 war die Felsenfahrt für längere Zeit
 eingestellt. 1999 für insgesamt acht Wochen. Damals flossen im Mai
 1173 Kubikmeter Wasser pro Sekunde den Rheinfall hinunter, im Juni 1159
 Kubikmeter - absolute Rekordwerte seit Start der Messungen. Seinerzeit
 galt die fünfte und höchste Hochwassergefahrenstufe. Aktuell
 gilt die Gefahrenstufe drei.
 
 Während die Felsenfahrt derzeit eingestellt ist, können die
 anderen vier Linien im Rheinfallbecken weiterbetrieben werden. Die
 Schiffe für die Felsenfahrt unterstützen derweil die anderen
 Linien. Allerdings können dennoch nur begrenzt Fahrzeuge aufs
 Wasser. Denn wegen der Strömung mussten die Liegeplätze an
 den Landestellen um ein Drittel reduziert werden. Mändli und sein
 Team überprüfen täglich die Situation aufs Neue.  Wie sind
 die Durchflussmengen bei der Messstation in Flurlingen, wie sind jene in
 Diepoldsau, wo der Rhein in den Bodensee mündet? Wie viel Schwemmholz
 ist unterwegs, wie verhält sich die Strömung?  1 / 5 Am Mittwoch
 verfärbte sich der Rhein aufgrund der Regenfälle braun.  Bild:
 Melanie Duchene
 
 Auch an Land muss wegen des Hochwassers auf die Sicherheit geachtet
 werden. So ist der beliebte Foto-Hotspot auf dem Känzeli auf
 Schaffhauser Seite derzeit gesperrt. Auch der Rheinufer-Wanderweg
 unterhalb des Schlössli Wörth ist teilweise überschwemmt
 und abgesperrt.  Die Besuchenden halten sich jedoch nicht immer daran,
 wie auch Thomas Mändli regelmässig beobachtet.
 
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