Rheinfall.com

Rheinfall News - Rheinfall Aktuell

Knill.com

10. April 2013

Neues Kraftwerk am Rheinfall?

Switch to english
Blick und 20 Min vom 10. April: Kein April Scherz. Jemand will tatsächlich ein neues Wasserkraftwerk am Rheinfall bauen.
Der Rheinfall ist in den News. Es tönt wie ein 1. April Scherz oder ein skuriler Plan aus dem 19. Jahrhundert oder den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts: Auf der Zürcherseite ein weiteres Kraftwerk geplant. Man muss das kaum kommentieren. Die Unsinnigkeit spricht für sich selbst.
Die folgenden Bilder sind aus dem Neujahrsblatt der Naturforschenden Gesellschaft Schaffhausen, 1987.

Aus dem Blick:

Über eine Million Touristen bewundern jährlich den Rheinfall im Kanton Schaffhausen. Jetzt soll der spektakuläre Wasserfall nicht nur als Attraktion, sondern auch als Stromquelle dienen. Die Rheinkraftwerke Neuhausen AG plant an Europas grösstem Wasserfall nämlich ein neues Kraftwerk, meldet "10vor10". Der Rheinfall sei ein einmalig attraktiver Standort für ein Wasserkraftwerk, sagt Verwaltungsratspräsident Martin Steiger zur Sendung. Für eine gewisse Mehrnutzung des Rheinfalls hat das Projekt bereits Unterstützung der Eidgenössischen Natur- und Heimatschutzkommission (ENHK) bekommen. Dass bis zu einem Fünftel weniger Wasser fliesse, sei vertretbar, schreibt sie. Steiger will den Rheinfall aber "auf keinen Fall trockenlegen", sagt er zu "10vor10". Die entnommene Wassermenge dürfe den toruistischen Wert nicht zu stark schmälern. So kann er sich vorstellen, nachts mehr Strom zu produzieren. Mögliche Folge: ein Mini-Rheinfall bei Nacht. Bei diesen Plänen kann die Gewässerschutzorganisation Aqua Viva-Rheinaubund nur den Kopf schütteln. "Für uns ist der Rheinfall absolut unantastbar, es handelt sich um ein einmaliges Naturdenkmal", sagt Gewässerschützer Stefan Kunz zu "10vor10". Das sei ein absoluter Tabubruch. Kunz: "Wir müssen uns wirklich überlegen, ob wir den Rheinfall für die Stromproduktion opfern wollen."
Aus 20 Min

Er ist eine der beliebtesten Touristenattraktionen der Schweiz. Tausende Besucher aus der ganzen Welt zieht der Rheinfall bei Neuhausen jährlich an. Jetzt droht der grösste Wasserfall Europas zu einem Mini-Wasserfall zu verkommen. Die Rheinkraftwerke Neuhausen AG planen ein neues Wasserkraftwerk am Rheinfall. Bis zu einem Fünftel weniger Wasser würden dann über die Felsen stürzen. "Der Rheinfall ist ein einmalig attraktiver Standort für ein Wasserkraftwerk", sagt Martin Steiger, Verwaltungsratspräsident der Rheinkraftwerke Neuhausen AG, gegenüber der Nachrichtensendung "10vor10". Doch wolle er den Rheinfall auf "keinen Fall trockenlegen". Steiger ist sich bewusst, dass die entnommene Wassermenge den touristischen Wert nicht zu stark schmälern dürfe. Deshalb kann er sich auch vorstellen, dass bei Nacht mehr Strom produziert werden könnte. Dass das stolze Wahrzeichen dabei zu einem Mini-Rheinfall wird, muss auch Steiger eingestehen. "Bei Nacht gibt es aber auch kaum Touristen am Rheinfall." Die Eidgenössische Natur- und Heimatschutzkommission hat bereits grünes Licht gegeben, einen Fünftel des Wassers des Rheinfalls anzuzapfen. Damit hat das Projekt die erste wichtige Hürde genommen. "Die Kommission geht davon aus, dass eine vertretbare gesamthafte Entnahmemenge von 20 Prozent des Mittelwasserabflusses nicht übersteigen sollte, damit der Erlebniswert nicht geschmälert wird", schreibt sie zum Projekt der Mehrnutzung des Rheinfalls und den Ausbauplänen der Rheinkraftwerke Neuhausen. Doch jetzt regt sich Widerstand. Stefan Kunz von der Gewässerschutzorganisation Aqua Viva-Rheinaubund ist empört über die Pläne: "Für uns ist der Rheinfall absolut unantastbar, es handelt sich um ein einmaliges Naturdenkmal", so Kunz gegenüber "10vor10". "Wir müssen uns wirklich fragen, ob wir den Rheinfall für die Stromproduktion opfern wollen." Den grössten Wasserfall Europas anzuzapfen sei ein "absoluter Tabubruch", so der Gewässerschützer. Damit das Projekt gebaut werden kann, muss der Kanton Schaffhausen den Rheinschutz lockern. Die Vorlage kommt in den nächsten Wochen vor das Schaffhauser Parlament.
Rheinfall.com

Knill+Knill Kommunikationsberatung

Knill.com